Risikofaktoren bei Netzhauterkrankungen mindern
Bei Netzhauterkrankungen wie der neovaskulären altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD/feuchte AMD), dem diabetischen Makulaödem (DMÖ) und dem retinalen Venenverschluss (RVV) handelt es sich um sogenannte multifaktorielle Erkrankungen. Das heißt, sowohl die Entstehung als auch der Krankheitsverlauf werden durch verschiedene Faktoren getrieben. Zu den Risikofaktoren für Netzhauterkrankungen gehören das Alter, genetische Faktoren und verschiedene Grunderkrankungen – diese können Sie natürlich nicht beeinflussen. Aber auch der Lebensstil spielt eine entscheidende Rolle für das individuelle Risiko und den Verlauf einer nAMD (feuchte AMD), eines DMÖ oder eines RVV. Das gibt Ihnen die Möglichkeit – neben einer konsequenten Therapie –, die Erkrankung selbst positiv zu beeinflussen, das Fortschreiten zu verlangsamen und das Risiko für Ihr zweites Auge zu verringern.1,2,3,4
Erschienen am 01.06.2023
Angehörige von Menschen mit Netzhauterkrankungen können erblich bedingt selbst ein erhöhtes Risiko für eine Netzhauterkrankung haben. Auch sie können von einem gesunden Lebensstil profitieren und damit ihr Risiko senken.
Beeinflussbare Risikofaktoren für Netzhauterkrankungen – das können Sie selbst tun
Mit den folgenden Hinweisen und Tipps für einen gesunden Lebensstil können Sie viel dazu beitragen, Ihr Sehvermögen trotz Erkrankung lange zu erhalten bzw. das Risiko für eine Netzhauterkrankung zu senken.1,2,3,4
Verzichten Sie auf das Rauchen
Rauchen stellt einen wesentlichen Risikofaktor für Erkrankungen am Auge dar. Es kann sowohl die Entstehung als auch das Fortschreiten einer nAMD, eines DMÖ oder eines RVV fördern.
Ernähren Sie sich gesund
Frisches Obst und Gemüse sowie gute Fette wie Olivenöl liefern wichtige Nährstoffe für den Schutz und die Gesundheit der Augen. Insbesondere sogenannte Carotinoide können das Auge schützen. Das sind natürliche Farbstoffe, die gelben und rötlichen Früchten ihre Farbe geben. Sie schützen das Auge vor schädlichen UV-Strahlen sowie vor freien Radikalen, die das Gewebe schädigen können. Besonders reich an wichtigen Carotinoiden sind beispielsweise Grünkohl, Spinat, Brokkoli, Erbsen, Mais und Karotten. Mehr über augengesunde Ernährung erfahren Sie im Beitrag „Ernährung bei Netzhauterkrankungen“.
Auch Nahrungsergänzungsmittel können bei Netzhauterkrankungen sinnvoll sein – besprechen Sie die Einnahme am besten mit Ihrem Behandlungsteam. Stark verarbeitete Lebensmittel stehen dagegen im Verdacht, Netzhauterkrankungen negativ zu beeinflussen. Um einem DMÖ vorzubeugen, ist zudem ein gut eingestellter Blutzucker wichtig.
Achten Sie auf ausreichend Bewegung
Verschiedene Studien zeigen, dass regelmäßige körperliche Aktivität den Verlauf von Netzhauterkrankungen verlangsamen kann. Dabei müssen Sie keine sportlichen Höchstleistungen erbringen – machen Sie beispielsweise ausgedehnte Spaziergänge.5
Schützen Sie Ihre Augen vor Sonnenlicht
Genauso wie starke Sonneneinstrahlung unserer Haut schaden kann, schädigt sie auch unsere Netzhaut. Schützen Sie Ihre Augen daher mit einer Sonnenbrille mit UV-Schutz. Eine gute Sonnenbrille mit ausreichendem Schutz erkennen Sie an dem CE-Zeichen und der Kennzeichnung „UV400“ oder „100 % UV-Schutz“.
Mit einem gesunden Lebensstil können Sie weitere Risikofaktoren bei Netzhauterkrankungen reduzieren. So wirken sich Bewegung und eine ausgewogene Ernährung ebenfalls positiv auf den Blutdruck oder das Körpergewicht aus. Nicht zuletzt profitieren auch Ihre allgemeine Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.
- Mulpuri L et al. Curr Opin Ophthalmol. 2023;34(3):189.
- https://www.pro-retina.de/eye-risk-projekt-aenderung-des-lebensstils-schuetzt-vor-erblindung, zuletzt geöffnet am: 19.08.2024
- https://www.amd-netz.de/risikofaktoren-und-vorbeugung, zuletzt geöffnet am: 19.08.2024
- Lendzioszek et al. Nutrients. 2023;15:3237
- https://www.amd-netz.de/nachrichten/sport-gegen-blindheit, zuletzt abgerufen am 21.06.2023.