Stellen Sie Fragen!
Wussten Sie, dass es auch von Ihnen selbst abhängt, wie gut die Therapie bei einer feuchten Makuladegeneration (nAMD / feuchte AMD), einem diabetischen Makulaödem (DMÖ) oder einem retinalen Venenverschluss (RVV) verläuft? Natürlich werden Sie nach der Diagnose beraten, welche Behandlungsmöglichkeiten in Ihrem Fall infrage kommen. Aber ihre eigenen Bedürfnisse spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle.
Erschienen am 29.10.2024
Ursachen, Verlauf und Therapiemöglichkeiten – ganz schön viele Infos, die auf einen einprasseln, wenn man eine Makulaerkrankung hat. Umso wichtiger ist es, nachzufragen, wenn Sie etwas nicht verstehen. Aber nicht nur das: Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt auch über Sorgen und Bedenken, die Sie beschäftigen.
Die Einschätzung der Ärztin oder des Arztes plus Ihre eigenen Ansichten führen im besten Fall zu einer gemeinsamen Entscheidung für die Therapie, die die größten Chancen für Sie bietet. Diese Art des Arztgespräches nennt man „Shared Decision Making“, oder auf Deutsch „Partizipative Entscheidungsfindung“.
Dr. Sader-Moritz, Fachärztin für Augenheilkunde, wendet dieses Prinzip in ihrer Praxis an: „Ich verstehe darunter, gleichberechtigt eine Entscheidung zu finden. Ich möchte, dass der Patient in dem Verstehen seiner Erkrankung mit mir zusammen überlegt, was für ihn der richtige Schritt ist.“
Keine Angst, dafür müssen Sie nicht Medizin studiert haben. Aber es ist wichtig, dass Sie eine klare Vorstellung davon haben, was nAMD, DMÖ oder RVV für Sie persönlich bedeutet: Ob es chronisch ist, wie lange es dauern könnte, welcher organisatorische Aufwand hinter den Arztterminen steht und welche Nebenwirkungen die Therapie haben kann. Viele Fragen davon lassen sich im Arztgespräch klären.
nAMD, DMÖ und RVV: Selbst aktiv werden!
Abgesehen vom Arztgespräch gibt es zahlreiche Informationsmöglichkeiten zu den verschiedenen Makulaerkrankungen. Dr. Sader-Moritz empfiehlt, sich auch selbst zu informieren: Sie können in der Praxis nach Infomaterial fragen, im Internet recherchieren oder sich Broschüren nach Hause schicken lassen. Falls Ihnen das schwerfällt, gibt es vielleicht jemanden aus der Familie oder dem Freundeskreis, der sich mit Ihnen gemeinsam über Ihre Erkrankung informiert.
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„Nur wenn der Patient versteht, was die Erkrankung ist und worum es geht, können wir gemeinsam eine gute Entscheidung treffen.“
Dr. Sader-Moritz, Fachärztin für Augenheilkunde
Patientenorganisationen bieten ebenfalls Informations- und Beratungsmöglichkeiten. Hier finden Sie auch regionale Selbsthilfegruppen in vielen Orten Deutschlands. Dort treffen Sie auf andere Menschen mit einer Makulaerkrankung und können von deren Erfahrungen lernen. Eine unkomplizierte Möglichkeit, sich unabhängig von Ihrem Wohnort zu informieren, ist auch das augenblicke – Telefon mit Herz.
Motivation für Ihre Therapie
Eine wichtige Therapiemethode ist heute die sogenannte IVOM-Behandlung, die konsequent und regelmäßig Injektionen ins Auge erfordert.1,2,3 Diese Termine fallen nicht leicht – manchmal verursachen sie sogar schlaflose Nächte. Doch dranbleiben lohnt sich: Die Medikamente können das Fortschreiten der Erkrankungen verlangsamen und zielen darauf ab, Ihr Sehvermögen möglichst zu erhalten.1,2,3
So halten Sie Ihre Motivation aufrecht:
- Erinnern Sie sich daran, warum Sie diese Therapie machen. Denken Sie an die Vorteile, die Sie durch die Behandlung gewinnen können: Mehr Sehvermögen bedeutet ein Plus an Lebensqualität. Denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind und dass Ihre Bemühungen einen Unterschied machen.
- Integrieren Sie Ihre Therapie in Ihren Alltag, indem Sie Routinen entwickeln. Planen Sie Ihre Termine im Voraus und stellen Sie sicher, dass Sie einen vertrauten Menschen haben, der Sie begleiten kann.
- Belohnen Sie sich selbst nach jedem Therapietermin, um sich zu motivieren. Dies kann etwas Einfaches wie ein Lieblingsgetränk oder eine Aktivität sein, die Sie genießen.
Falls es Ihnen schwerfällt, die Therapie regelmäßig und konsequent einzuhalten, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber – und über die Gründe, die Sie vielleicht davon abhalten. Gemeinsam werden sie eine Lösung finden!
augenblicke für die Ohren
Sie möchten noch mehr von Dr. Sader-Moritz zum Thema „Gemeinsame Entscheidungsfindung“ hören? In unserer neuen Podcast-Folge sprechen wir mit ihr über Sorgen und Ängste von Patientinnen und Patienten und wie man gemeinsam zu einer guten Entscheidung kommt. Einfach hier klicken und anhören!
„Das ist auch ganz klar: Die Sehschärfe und das Sehen ist am Ende besser, wenn Arzt und Patient zusammen den Weg gehen – und er mir auch ein bisschen vertraut und dem folgt, was ich ihm empfehle.“
Dr. Sader-Moritz, Fachärztin für Augenheilkunde
Inhaltlich geprüft: M-DE-00023548