Gemeinsam die geeignete Therapie für nAMD, DMÖ oder RVV finden

Sie haben die Diagnose neovaskuläre altersabhängige Makuladegeneration (nAMD/feuchte AMD), diabetisches Makulaödem (DMÖ) oder retinaler Venenverschluss (RVV) bekommen? Dann steht eine Entscheidung über die passende Behandlung Ihrer Netzhauterkrankung an. Hier haben Sie die Chance, selbst aktiv zu werden und gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt die Therapie zu finden, die am besten für Sie geeignet ist.

 

Erschienen am 01.06.2023

Frau im Arztgespräch

Ein Arzt-Patientengespräch kann auf viele verschiedene Arten ablaufen: Manchmal werden Fachausdrücke verwendet, die Sie nicht kennen und verstehen. Oder es gelingt der Ärztin oder dem Arzt nicht, Sie als Patientin oder Patient in das Gespräch mit einzubeziehen - und viele fordern das auch nicht ein. Dabei können Sie sich aktiv in die Entscheidungsfindung einbringen.  

Aus medizinischer Sicht wird die Ärztin oder der Arzt Ihnen ihre oder seine Therapieempfehlung darlegen, aber Ihre Bedürfnisse und Erwartungen spielen ebenfalls eine große Rolle und sollten ehrlich kommuniziert werden. Das gilt nicht nur für den Zeitpunkt direkt nach der Diagnose. Auch während der Therapie kann es erforderlich sein, in Abstimmung mit der Ärztin oder dem Arzt eine neue Entscheidung zu treffen.  

Unter Partizipativer oder gemeinsamer Entscheidungsfindung versteht man eine Therapieentscheidung, die von Ärztin oder Arzt und Patientin oder Patient gleichberechtigt und gemeinsam getroffen wird.1

Die Voraussetzung dafür ist ein individuelles Arzt-Patientengespräch. Hier können Sie auch nachfragen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben oder vielleicht zu viele Fachausdrücke verwendet wurden. Wenn Sie nicht nachfragen, kann die Ärztin oder der Arzt nicht wissen, dass bei Ihnen noch Fragen offen sind. Das Ziel dieses Gespräches ist schließlich, dass Sie am Ende mehr über ihre Erkrankung und die Therapie wissen als vorher. Sollte das nicht der Fall sein, sprechen Sie es offen an – die Zeit sollte für alle sinnvoll genutzt werden. 

3 Fragen für mehr Sicherheit

Während die Ärztin oder der Arzt im Gespräch die wichtigen Informationen erläutert, können die Patientin oder der Patient selbst aktiv werden. Jetzt ist die richtige Zeit, Fragen zu stellen und die eigenen Bedürfnisse mitzuteilen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass es das Ergebnis des Aufklärungsgespräches verbessert, wenn Sie Ihre Sorgen und Wünsche ins Gespräch einbringen. Dabei kann es helfen, wenn Sie sich im Vorfeld informieren und vorbereitet zum Termin gehen. Dann können Sie gezielter nachfragen und Informationen besser erfassen. 

Diese 3 Fragen können dabei helfen, sich aktiv ins Gespräch einzubringen. Sie sind eine etablierte Methode im Prozess der gemeinsamen Entscheidungsfindung.2    

  • „Was ist mein Problem?“ 
  • „Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?“ 
  • „Welche Vor- und Nachteile habe ich, wenn ich eine bestimmte Behandlungsalternative wähle?“ 

Das Prinzip der gemeinsamen Entscheidungsfindung erhöht die Entscheidungssicherheit von Betroffenen und hat einen positiven Effekt auf das Arztgespräch. Bei einer vertrauensvollen Kommunikation halten sich Patientinnen und Patienten eher an die ärztlichen Ratschläge und es gibt weniger Komplikationen im Krankheitsverlauf.1   

Entscheiden Sie gemeinsam, welche Therapie bei nAMD, DMÖ oder RVV für Sie am besten geeignet ist.3

Gemeinsame Therapieentscheidung Schema