Glossar

Bei Ihnen oder einer Ihnen nahestehenden Person wurde eine Netzhauterkrankung diagnostiziert und Sie sind plötzlich mit vielen Begriffen konfrontiert, die Sie nicht oder nur teilweise verstehen? Dann schauen Sie im folgenden Glossar nach, was mit Makula, Retina, IVOM & Co. gemeint ist.

Die Aderhaut ist der größte Abschnitt der ​​mittleren Augenhaut. Sie bildet die Mittelschicht zwischen Lederhaut und Netzhaut (Retina) in der hinteren Hälfte des Augapfels.

Das Wort „Makuladegeneration“ setzt sich zusammen aus „Makula“ – dem Ort des schärfsten Sehens auf der Netzhaut (Retina) im Auge – und „Degeneration“, einer Veränderung von Zellen oder Organen, die nicht rückgängig gemacht werden kann. Anders als bei typischen Alterserscheinungen wie Kurz- oder Weitsichtigkeit, verlieren Betroffene bei der AMD die Fähigkeit, scharf zu sehen. Statt Gesichtern sehen sie dunkle Schatten oder schwache Farben. Es gibt zwei Formen der AMD: die trockene und die feuchte, auch neovaskuläre AMD (nAMD) genannt. 

Der Amsler-Gitter-Test dient zur Früherkennung und regelmäßigen ​​Kontrolle von Netzhauterkrankungen. Mit diesem Test kann beispielsweise ein verzerrtes Sehen oder auch ein Sehkraftverlust im Bereich der Netzhautmitte (Makula) ​im Selbsttest ​erkannt werden. Er kann einfach und selbstständig auch zu Hause durchgeführt werden. Wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte beim Test zutrifft, sollten Sie zur Kontrolle eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufzusuchen: 

  • Sie sehen regelmäßige, gleichgroße Kästchen mit schwarzen Linien und einem Punkt in der Mitte 
  • Die Markierung in der Mitte ist nicht zu sehen 
  • Sie erkennen „Löcher“ oder graue Schleier 
  • Sie sehen dunkle oder verschwommene Stellen 
  • Sie sehen unterschiedlich große Kästchen 
  • Sie sehen verbogene oder verzerrte Linien 

Sie könne den Test hier bestellen oder downloaden.

Ang-2 ist – neben VEGF-A – ein Faktor, der bei der Entstehung von Netzhauterkrankungen, wie z. B. der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), dem diabetischen Makulaödem (DMÖ) oder dem retinalen Venenverschluss (RVV) eine Rolle spielt. Ang-2 und VEGF sind hierbei an der Neubildung und dem Wachstum von Gefäßen in der Netzhaut (Retina) entscheidend beteiligt. Beide Faktoren verstärken und fördern sich gegenseitig.

Die Blutgefäße bestehen aus Arterien und Venen. Die Arterien sind die Gefäße, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu allen Zellen des Körpers bringen.

BCVA ist die bestmögliche Sehschärfe, die eine Person mit optimal angepasster Sehhilfe (wie Brille oder Kontaktlinsen) erreichen kann.

Zur Beurteilung von Veränderungen in der Netzhaut wird die zentrale Netzhautdicke gemessen. Sie bezieht sich auf die Dicke im zentralen Bereich der Netzhaut.

Ein DMÖ ist eine Augenerkrankung, die häufig in Folge einer Diabetes-Erkrankung entsteht. Die Gefäße der Netzhaut können aufgrund einer Diabeteserkrankung durchlässig werden oder kleine Ausbuchtungen bilden. Dann sammeln sich Flüssigkeiten und Ablagerungen in der Netzhaut, insbesondere im Bereich des schärfsten Sehens (Makula), an. Betroffene sehen dann häufig verzerrte oder verschwommene Bilder und können Details nicht mehr gut erkennen. Wenn ein DMÖ rechtzeitig erkannt wird, kann es mit gutem Erfolg behandelt werden.

Bei der Fluoreszenzangiographie (FAG) werden der Augenhintergrund, also die Netzhaut (Retina) und ihre Blutgefäße, untersucht. Dafür spritzt die Ärztin oder der Arzt einen harmlosen Farbstoff in eine Vene am Arm. Der Farbstoff verteilt sich bis in die Gefäße der Netzhaut (Retina). So können Veränderungen in den Gefäßen fotografiert und beurteilt werden.

Fovea centralis ist der lateinische Begriff für „mittige Grube“ oder Sehgrube. Die Foveola ist eine Einsenkung, die im Zentrum des sogenannten Gelben Flecks der Netzhaut (Retina) gelegen ist. Die Foveola ist der Bereich des schärfsten Sehens beim Menschen.

Der Glaskörper ist ein Bestandteil der Augen, der dafür sorgt, dass die Form der Augen erhalten bleibt. Er besteht aus einer gelartigen, durchsichtigen Substanz und liegt zwischen Linse und Netzhaut (Retina).

Die Hornhaut ist der vordere, glasklare Teil des Auges. Ähnlich wie ein Fenster lässt sie das Licht in das Auge hinein und ist deshalb entscheidend für ein gutes Sehen. Eine gesunde Hornhaut ist etwa einen halben Millimeter dick.

Die Iris trennt im Inneren des Auges die vordere und hintere Augenkammer. Zudem befindet sich mittig in der Iris die Pupille. Die Iris sorgt für eine Regulierung des Lichteinfalls in das Auge und schützt daher vor übermäßiger Blendung.

Abbildung einer Linse

Bei der IVOM-Therapie wird ein Medikament in den hinteren Teil des Auges, den Glaskörperraum, gespritzt.​ Deswegen nennen diese Therapie viele umgangssprachlich „Augenspritzen“ oder „Spritzentherapie“.​

Die Laserkoagulation kann zur Therapie einiger Netzhauterkrankungen eingesetzt werden. Krankhafte Blutgefäße können mit einem heißen Laserstrahl verödet und kleine Löcher in der Netzhaut (Retina) geschlossen werden.

Das Gesicht eines älteren Herren während einer optischen Kohärenztomographie (OCT) in der Nahaufnahme

Die Lederhaut, medizinisch auch Sklera genannt, wird aufgrund ihrer weißlichen Farbe auch weiße Augenhaut genannt. Sie umschließt den Augapfel fast vollständig und schützt ihn vor äußeren Einwirkungen. Zusammen mit der Hornhaut gehört sie zur äußeren Augenhaut.

​Die Linse des Auges ist ein klarer, gewölbter Körper, der das durch die Pupille einfallende Licht bündelt. Dadurch entsteht auf der Netzhaut ein scharfes Bild, das in elektrische Signale umgewandelt und über den Sehnerv ans Gehirn weitergeleitet wird.

Abbildung einer Linse

Die Makula, auch „gelber Fleck“ genannt, ist das Sehzentrum des Menschen und liegt ​ungefähr​ in der Mitte der Netzhaut (Retina). Dort befindet sich auch die Stelle des schärfsten Sehens, denn hier sitzen die meisten und die am dichtesten angeordneten Sehzellen.

Die Makuladegeneration, auch​​ altersabhängige Makuladegeneration (AMD) genannt, ist eine chronische Augenerkrankung, die häufig ab dem 55. Lebensjahr beginnt und die zentrale Sehkraft ​verschlechtern bzw. ganz zerstören​​ ​kann. Details und Gesichter können verzerrt wahrgenommen werden, Farben und Kontraste verblassen oder es wird ein dunkler Fleck wahrgenommen.

Abbildung Makuladegenaration mit Flüssigkeitsansammlung

Ein Makulaödem ist eine Schwellung der ​​Makula (siehe oben „Makula“), die durch Ansammlung von Flüssigkeit entsteht. Menschen mit einem Makulaödem sehen im ​​zentralen Blickfeld nicht mehr scharf.

Die nAMD wird medizinisch auch neovaskuläre altersabhängige Makuladegeneration genannt. Im Laufe des Lebens können sich zwischen den einzelnen Schichten der Netzhaut (Retina) Ablagerungen bilden, die die Sauerstoffversorgung der Augen zunehmend beeinträchtigen. Davon merkt man in der Regel nichts, denn die Sehschärfe ist davon nicht betroffen. Schreitet die AMD im Laufe der Zeit voran, versucht der Körper, diese Unterversorgung durch Neubildung von Blutgefäßen in der Netzhaut (Retina) auszugleichen. Dazu werden im Auge vermehrt die Botenstoffe VEGF und Ang2 freigesetzt, die im Zusammenspiel das Wachstum von neuen Blutgefäßen anregen. Ein Übermaß dieser Botenstoffe führt bei der nAMD dazu, dass neue, krankhafte Blutgefäße in die Netzhaut (Retina) einwachsen. Aus den krankhaften Blutgefäßen können Blut oder Flüssigkeit austreten, wodurch die Netzhaut (Retina) anschwillt. Dadurch kann es zur Schädigung der Zellen in der Makula kommen. Unbehandelt führt die Erkrankung zu einem massiven Sehverlust in der Mitte des Sichtfeldes. Die nAMD ist derzeit nicht heilbar. Eine kontinuierliche Behandlung kann das Fortschreiten jedoch verlangsamen – und so die Sehschärfe länger erhalten oder gar verbessern.

Die Netzhaut, die sogenannte Retina, ist eine ca. 200 µm dicke Gewebsschicht, die das Innere des Auges wie eine Tapete auskleidet. Sie ist der sensorische Bereich des Auges und dient der Wahrnehmung von Lichtreizen.

Bei einer Netzhauterkrankung ist die Funktion der lichtempfindlichen Sinneszellen in der Netzhaut (Retina) geschädigt und sterben im schlimmsten Fall ab. Es gibt verschiedene Netzhauterkrankungen, wie beispielsweise die altersabhängige Makuladegeneration, die Diabetische Retinopathie oder Retinitis pigmentosa.

Die Pupille ist die schwarze Öffnung in der Mitte des Auges, umgeben von der Iris. Durch sie fällt Licht ins Innere des Auges. Sie wird auch „Sehloch“ genannt. Mithilfe von Augenmuskeln kann die Pupille sich vergrößern oder verkleinern, um die Lichtmenge, die auf die Netzhaut trifft, zu regulieren. 

Abbildung einer Linse

Die optische Kohärenztomographie (OCT) wird häufig angewendet, um Veränderungen in der Netzhautmitte, der Makula, zu erkennen. Bei diesem Verfahren wird ein Lichtstrahl auf die Netzhaut (Retina) projiziert. Dabei werden Bilder von den verschiedenen Schichten der Netzhaut (Retina) gemacht (ähnlich wie bei einer Computertomographie).

Originale OCT-Aufnahme und Schematische Darstellung der Netzhautschichten
Originale OCT-Aufnahme und Schematische Darstellung der Netzhautschichten
Originale OCT-Aufnahme und Schematische Darstellung der Netzhautschichten

Die Ophthalmologie ist als Teilgebiet der Medizin die Lehre von der Erkennung (Diagnose), Behandlung (Therapie) und Vorbeugung (Prävention) von Erkrankungen des Auges und der umgebenden Strukturen.

Das Ophthalmoskop (auch als Funduskop bekannt) ist ein Werkzeug, das in der Medizin zur Untersuchung des Augeninneren, wie beispielsweise der Netzhaut (Retina), der Makula und der Blutgefäße verwendet wird.

Die Retina, auch Netzhaut genannt, liegt im hinteren Teil des Auges. Sie enthält spezielle Zellen, die Licht aufnehmen und daraufhin Signale über den Sehnerv an das Gehirn senden. So entsteht das Bild, das wir sehen.

Ein retinaler Venenverschluss ist der Verschluss einer Vene der Netzhaut (​​Retina).​​ Besser bekannt ist der retinale Venenverschluss auch als Schlaganfall des Auges. Der Venenverschluss kann eine Zentralvene oder einen Venenast betreffen.

Der Sehnerv ist wie ein Kabel, das die Informationen von den Augen zum Gehirn transportiert. Er nimmt die Bilder auf, die wir sehen, und sendet sie weiter, damit unser Gehirn versteht, was wir gerade anschauen. Wenn der Sehnerv beschädigt ist, kann das unsere Sicht beeinträchtigen oder sogar dazu führen, dass wir nichts mehr sehen können. 

​​​Das menschliche Auge hat zwei Arten von Sinneszellen: Zapfen und Stäbchen. Es gibt etwa sechs Millionen Zapfen und 120 Millionen Stäbchen. Bei normalem Licht arbeiten beide Arten von Zellen zusammen. Die Zapfen helfen uns, Farben zu sehen, während die Stäbchen dafür sorgen, dass wir auch bei schwachem Licht gut sehen können. Zusammen ermöglichen sie es uns, die Welt in all ihren Farben und Helligkeiten zu erleben.

Ein retinaler Venenastverschluss passiert, wenn ein Blutgerinnsel einen kleinen Venenast im Auge blockiert. Das kann plötzlich zu einem schmerzlosen, leichten bis starken Sehverlust führen.

Grafik auf welcher Vene mit Venenastverschluss zu erkennen ist

Venen sind die Blutgefäße, die das Blut aus dem Körper zurück zum Herzen leiten. Meistens müssen sie dabei gegen die Schwerkraft arbeiten.

​​​VEGF ist eine Gruppe von Proteinen, die wichtige Signale im Körper senden. Diese Proteine kommen in allen Blutgefäßen vor, auch im Auge. Bei bestimmten Netzhauterkrankungen sorgt VEGF dafür, dass zu viele, oft minderwertige Blutgefäße in der Netzhaut (Retina) und den umliegenden Bereichen wachsen.1

Die Zentralarterie des Auges ist ein Zweig der Augenarterie, der die Netzhaut mit sauerstoffreichem Blut versorgt. 

​​​Die Zentralvene des Auges ist ein wichtiges Blutgefäß im Auge; durch sie wird das Blut zum Herzen zurücktransportiert. Bei einem Verschluss kann das Blut nicht mehr richtig fließen und es kommt zu einem plötzlichen Sehverlust (vgl. ZVV).

Ein retinaler Zentralvenenverschluss passiert, wenn ein Blutgerinnsel die Hauptvene im Auge blockiert. Das führt oft zu einem plötzlichen, schmerzlosen Sehverlust, der von leicht bis schwer sein kann.

Inhaltlich geprüft: M-DE-00023945